An(ge)dacht

aus einer ganz anderen Perspektive

Liebe Gemeindemitglieder und Gäste!

Regelmäßig sitze ich in meinem Garten auf der Bank an der Ems und genieße die Ruhe dieses Flusses, die sich manchmal geradezu zu übertragen scheint. Und gerne bin ich mit meinem Hund Titus entlang der Ems unterwegs und erfreue mich an den ganz unterschiedlichen Perspektiven dieser Flusslandschaft.

Und mit einem Mal wird diese wunderbare Ems zur Bedrohung, dringt in meinen Garten ein und drückt mir das Wasser in den Keller. Viel schlimmer noch: Das Hochwasser nimmt immer wieder meine Gedanken und Gefühle in Beschlag. Ich möchte entspannt und voller Freude die Geburt Christi feiern, aber es fällt mir nicht leicht, die innere Anspannung und Sorge los zu werden.

Nicht nur der Blick auf das Hochwasser in unserer Region, sondern auch die Nachrichten aus aller Welt erinnern mich schließlich daran, dass menschliches Leben immer und überall gefährdet ist. Der Tod und seine vielen Vorboten - Unfall und Krankheit, Trennung und Verlust, Streit und Verletzungen - sind Realität.

So feiere ich in diesem Jahr aus einer ganz anderen Perspektive den Retter der Welt und spüre, wie gut mir seine Nähe tut. Wir danken ja für einen Retter, der uns Menschen die Fähigkeit und den guten Willen schenkt, auf ganz unterschiedliche Weise Mit-Retter zu werden und zu sein!

In diesem Sinne danke ich wohl im Namen ganz vieler Menschen dem Krisenstab und den vielen Frauen und Männern der Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks, der Versorgungsunternehmen und der Nachbarschaften, die Menschen in ihrer Bedrohung und Sorge nicht allein lassen!

Propst Michael Langenfeld

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